Lebensnahe & authentische Wissensvermittlung
GESPRÄCHE MIT EINEM ZEITZEUGEN
Der Vortragsredner Karl-Heinz Richter hat die DDR und ihre düsteren Seiten hautnah erlebt – er vermittelt politische Hintergründe und geschichtliche Ereignisse mit einer sehr persönlichen Note. Für seine Zuhörerschaft bedeutet dies vor allem eins: individuelle Wissensvermittlung mit Authentizität. Hier gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Einblicke zu erhalten, die keine wissenschaftliche Dokumentation beantworten oder zeigen kann. Sorgen, Ängste, Mut und Widerstand – als publikumsnaher Referent bietet Karl-Heinz Richter nicht nur historische Fakten rund um die DDR, sondern auch tiefe Einsichten in die Gedanken eines Mannes, der sich, wie viele andere, in den engen Strukturen der DDR immer wie ein Gefangener gefühlt hat.
Gescheiterter Fluchtversuch von Ost nach West
Während eines missglückten Fluchtversuch aus der DDR in den Westen in einer kalten Januarnacht 1964 flieht der 18-Jährige Karl-Heinz Richter aus Furcht vor den nahenden Grenzposten. Dabei verletzt er sich schwer: Er bricht sich beide Beine und seinen rechten Arm. Mit letzter Kraft schafft er es im Schutze der Dunkelheit bis in die Wohnung seiner Eltern. Doch der Fluchtversuch bleibt nicht unentdeckt. Wenige Tage nach der Flucht wird der schwer verletzte Karl-Heinz Richter vom Ministerium für Staatssicherheit aufgespürt, verhaftet und landet im Untersuchungsgefängnis Berlin-Pankow. Eine adäquate Versorgung seiner Wunden erfolgt dort nicht. Wegen versuchter Republikflucht wird ihm der Prozess gemacht und er bekommt eine Gefängnisstrafe von acht Monaten.
Im Juli 1964, nach einem halben Jahr, wird er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes aus dem Gefängnis entlassen. Monatelang wird er anschließend in verschiedenen Krankenhäusern bis zu seiner Genesung behandelt.
Fluchthelfer mit Einreisesperre
Im Jahr 1970 heiratet Karl-Heinz Richter und beschließt erneut, der DDR den Rücken zu kehren. Dieses Mal stellt er für sich und seine Familie einen offiziellen Ausreiseantrag, der 1975 genehmigt wird. Zugleich geht dieser Antrag mit einer Einreisesperre in die DDR einher, die bis 1989 aktiv ist. Ohne Umschweife zieht Karl-Heinz Richter nach Westberlin. Von dort aus hilft er ab 1977 anderen bei der Flucht aus dem Osten in den Westen. Seine geheime Tätigkeit als Fluchthelfer bleibt bei der Stasi jedoch nicht unbemerkt. Aus Angst, verschleppt zu werden, setzt Richter sich mit seiner Familie ins Ausland ab. Viele Jahre lebt er danach an verschiedenen Orten in Westafrika und Arabien, bevor es ihn wieder nach Berlin zieht.
Interesse für die Vergangenheit wecken
Folter, Schikane, Fluchtversuche und das Leben in der DDR – mit den Erfahrungen seines eigenen bewegten Lebens und seiner publikumsnahen Art weckt er das Interesse an den Geschehnissen der Vergangenheit. Durch seine fesselnden Worte lässt er auf diese Weise ein Stück Weltgeschichte lebendig werden. Gekonnt verwebt Richter hierfür seine eigenen Erlebnisse mit den gesellschaftlichen und politischen Phänomenen einer bewegten Epoche.
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